Balkonbepflanzung für Faule – Teil 2

In unserem ersten Teil haben wir uns mit der richtigen Pflanzenauswahl beschäftigt. Nun benötigen wir geeignete Gefäße, die auf unsere Balkone passen und für unsere Pflanzenauswahl geeignet sind. 

 

3. Entscheidung für die passenden Pflanzgefäße

Grundregel: Je größer die Gefäße, desto weniger muss man gießen und desto größer können die Pflanzen darin werden. Umgekehrt – je kleiner der Topf, desto schneller trocknet er aus. Wir setzen in jeden Topf eine Mischung unterschiedlicher Pflanzen – also kleine Gemeinschaften.

Kann man selbst Pflanzgefäße aus Holz und Plane herstellen, erspart man sich einiges an Geld. Man sollte allerdings für essbare Pflanzen keinesfalls eine PVC-Plane verwenden sondern nur Kautschuk, damit nicht unerwünschte Stoffe der Plane ins Essen gelangen ….

Wir haben in einem Projekt lauter Regenwassertonnen, die fast einen Meter hoch und einen Durchmesser von 60cm hatten, verwendet. In diese Tonnen bohrten wir in den Boden Löcher, um das Wasser abrinnen lassen zu können. Das ist essentiell!

Die Größe der Töpfe und Pflanzen hängt natürlich auch von der Größe des Balkons ab! Diese Terrasse war ziemlich groß …. .

 

Nachdem wir uns für die Pflanzen und die passenden Gefäße entschieden haben, geht es an die Befüllung der Töpfe. Diese entscheidet auch über die Wuchsqualität der Pflanzen.

 

4. Die Befüllung der Töpfe

Grundregel: Wir verwenden ausschließlich torffreie Erde. Deswegen pflanzen wir auch keine Pflanzen, die sauren Boden benötigen.

Wir nehmen tiefe Gefäße, die Löcher nach unten haben müssen, damit das Wasser abrinnen kann und keine Staunässe in den Töpfen entstehen kann.

Dann befüllen wir diese mit Tontopfresten und Tongranulat ganz unten. Danach kommt eine Schicht aus Schnittresten und kleinen Holzresten, die wir gesammelt haben. Damit schaffen wir es quasi, die Qualität eines Hochbeets in jeden Topf zu bekommen und erreichen, dass

a) Humus im Topf selbst entstehen kann und

b) die Erde nicht zu fest wird.

Auf diese Schicht kommt ein Gemisch aus guter torffreier Erde mit etwas Sand und Tongranulat oder anderem wasserspeichernden Material.

Wir versuchen auch in jeden Topf „Muttererde“ aus einem Garten  zu geben, in dem sich bereits ein gewisses Bodenleben befindet. Dies ist ganz einfach, wenn man Pflanzen ausgräbt … . Man kann auch effektive Mikroorganismen dazu geben.

 

T I P P: Macht man ein Kräuterbeet, so benötigt dieses weniger Nährstoffe als andere Bereiche, man kann also mehr Sand verwenden oder auch Erde, die vielleicht schon mal verwendet wurde und diese mit neuer Erde mischen.

 

Wichtig ist zu verstehen, dass jedes Gefäß ein Minisystem darstellt und auch als solches betrachtet werden sollte.

 

5. Das Bepflanzen der Töpfe

Nachdem die meiste Erde bereits Nährstoffe enthält, geben wir anfänglich keine organischen Nährstoffe in die Töpfe dazu. Wir schauen aber darauf, dass gerade um die Wurzeln herum beim Einpflanzen viele wasserspeichernde Granulatteilchen verteilt sind, damit sich die Wurzeln von dort gespeichertes Wasser holen können.

Alle Töpfe werden mit einer guten Mulchschicht bedeckt, damit Wind und Sonnne nicht allzuviel Feuchtigkeit wegnehmen können.

 

6. Vom richtigen Bewässern

Wer es schafft, das Regenwasser auf ihrem Balkon/ ihrer Terrasse aufzufangen und zu speichern, hat einen großen Vorteil allen anderen gegenüber, die Leitungswasser verwenden müssen. Regenwasser ist für alle Pflanzen wesentlich gesünder – und gratis!

Manche Balkone/Terrassen sind mit einem Wasserhahn ausgestattet, was einem erlaubt, die Töpfe zum Beispiel durch Tröpfchenbewässerung zu gießen. Unserer Erfahrung nach sollte man nicht zu viel gießen (aber natürlich auch nicht die Pflanzen verdursten lassen). Die obersten paar Zentimeter dürfen durchaus trocken sein. Erst ab einer Tiefe von rund 5-8 cm sollte es feucht sein.

Je heißer es ist, desto mehr Wasser verdunstet und wird benötigt. Man sollte in den frühen Morgen- oder den späten Abendstunden gießen – KEINESFALLS bei prallem Sonnenschein!

Lieber einmal durchdringend gießen als oft und wenig.

 

Wie oft man mit rein organischen Düngern düngt – wir #Beetschwestern verzichten auf chemische Düngemittel – hängt auch immer von den Bedürfnissen der Pflanzen ab. Normalerweise düngen wir fix zweimal im Jahr, und zwar im Frühling und im Spätsommer und ansonsten nach Bedarf.

 

Viel Spaß beim Begrünen eures Freiluftraumes, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Herzlich eure #Beetschwestern